Yay, der Mai is endlich fast zu Ende! Darauf freu ich mich schon seit Wochen. Im Juni geht's naemlich endlich wieder los mit dem Reisen. Erst nach Malapasqua, einer der aufgrund von coolen Tauchplaetzen und schoenen Straenden beliebtesten Touristeninseln hier, und 2 Wochen spaeter nach Malaysia und Thailand.
Ende April/Anfang Main bin ich kaum aus Tacloban rausgekommen ..... glaub ich. So fuehlt's sich jedenfalls an. N echt komisches Gefuehl. Bis jetzt war ich spaetestens jedes zweite Wochenende weit, weit weg, und ploetzlich sitz ich gleich drei Wochenenden in meiner verdreckten Lagerhalle oder in der Naehe Taclobans rum und verbringe die Zeit mit Leslie, Couchsurfern, Buechern, Sport oder meinen kleinen Kakerlaken. Macht zwar auch nen Riesenspass, aber Rumreisen mit Leslie, Chouchsurfern, Buechern, Sport und meinen kleinen Kakerlaken waer mir als Wochenend-Beschaeftigung wesentlich lieber.
Und im Juni klappt's damit auch wieder.
Fuer Malaysia und Thailand sind die Fluege gebucht (4 Fluege fuer etwas ueber 230 Euro), die Koffer so gut wie gepackt (bzw. der Reiserucksack, den ich 5 Minuten mit Zeug fuellen muss, um ihn zu packen) und die Stimmung zum Auswandern koennte kaum besser sein. Der einzige Stoerfaktor, der sie etwas truebt, is Leslie. 3 Wochen ohne sie so kurz vor der Abreise sind irgendwie scheisse :D Dafuer kann ich vllt. n bisschen mit den Rothemden in Thailand protestieren und irgendwelche Geschaeftsgebaeude in Bangkok anzuenden. Waer n akzeptabler Ersatz.
Ende April/Anfang Main bin ich kaum aus Tacloban rausgekommen ..... glaub ich. So fuehlt's sich jedenfalls an. N echt komisches Gefuehl. Bis jetzt war ich spaetestens jedes zweite Wochenende weit, weit weg, und ploetzlich sitz ich gleich drei Wochenenden in meiner verdreckten Lagerhalle oder in der Naehe Taclobans rum und verbringe die Zeit mit Leslie, Couchsurfern, Buechern, Sport oder meinen kleinen Kakerlaken. Macht zwar auch nen Riesenspass, aber Rumreisen mit Leslie, Chouchsurfern, Buechern, Sport und meinen kleinen Kakerlaken waer mir als Wochenend-Beschaeftigung wesentlich lieber.
Und im Juni klappt's damit auch wieder.
Fuer Malaysia und Thailand sind die Fluege gebucht (4 Fluege fuer etwas ueber 230 Euro), die Koffer so gut wie gepackt (bzw. der Reiserucksack, den ich 5 Minuten mit Zeug fuellen muss, um ihn zu packen) und die Stimmung zum Auswandern koennte kaum besser sein. Der einzige Stoerfaktor, der sie etwas truebt, is Leslie. 3 Wochen ohne sie so kurz vor der Abreise sind irgendwie scheisse :D Dafuer kann ich vllt. n bisschen mit den Rothemden in Thailand protestieren und irgendwelche Geschaeftsgebaeude in Bangkok anzuenden. Waer n akzeptabler Ersatz.
Apropos akzeptabel: in der Woche direkt nach Wojteks Unfall sind Chris, Ich, Matthias, Theo, Vera, Vincent (sogar alphabethisch geordnet, damit sich ja keiner beschwert ;P) zusammen mit 2 Filipinas und nem Filipino nach Suluan gefahren. Suluan is ne Insel im Pazifik, circa 3 Stunden Bootsfahrt entfernt vom Festland Suedostsamars. 3 Stunden, die sich mehr als doppelt lohnen:
Sandstrand auf der einen, hohe Klippen und wunderschoener Blick auf gegen Fels peitschende Wellen auf der anderen Seite, dazwischen tiefster Wald auf oft felsigem, gefaehrlich scharfem und Slippers-feindlichem Untergrund. Es wimmelt nur so von Hoehlen, Kokospalmen, Urwald-Baeumen, Spinnen, Eidechsen, bunten Schmetterlingen, noch bunteren Voegeln, Ameisen und Filipinos. Und am (fast) hoechsten Punkt der Insel: n Leuchtturm, von dem man nen richtig geilen Ausblick auf all das und mehrere noch kleinere Inseln, die Suluan wie kleine Monde umgeben, hat.
Dazu ist die Insel (fast komplett) vom Handynetz abgeschnitten, Strom gibt's - wenn ueberhaupt - nur in den Abendstunden.Die Fahrt alleine hat die Vorfreude bei den Masochisten Theo, Chris und natuerlich mir schon auf Hochtouren gebracht: Nach 3 Stunden auf nem Boot, das permanent von hohen Pazifikwellen hin und her geschleudert wird und so mit Menschen, Tieren, Stuehlen, Tischen, Essen und Gepaeck ueberfuellt ist, dass es jedem Betrachter den Eindruck eines afrikanischen Fluechtlingsboots einfach aufzwingen muss; nach 3 Stunden, in denen man das Wasser, den Wind und den Anblick auf fliegende Fische bzw. schwimmende Voegel geniessen kann, naehert man sich der Insel von oben bis unten durchnaesst, bleibt kurz davor stehen, springt in den Pazifik und erreicht die Insel schwimmend, schwach unterkuehlt und stark sonnenverbrannt.
Auf der Insel haben wir neben dem typischen Strand-Gechille und dem Fiest-Gefeiere eine etwas aussergewoehnliche Besichtigungstour gemacht. Nachdem wir ne Stunde am Leuchtturm verbracht haben und gerade zurueck zur kleinen Siedlung wollten, sind wir ueber ne Abzweigung gestolpert. Diese Abzweigung war der Beginn einer knapp 5-stuendigen Reise durch die Hoehen und Tiefen einer dichtbewachsenen Insel vulkanischen Ursprungs mit - wie schon gesagt - leicht Slippers-feindlichem Untergrund. Theos Flip-Flops haben die Reise nur mit knapper Not und jeweils einem Loch im Unterleib ueberlebt. Gute Besserung, Theos Slippers.
Auf der Tour sind wir auf das ganze Zeug gestossen, das ich oben beschrieben hab. Und dann haben wir uns verirrt. Theos "Wohin muessen wir eigentlich?" und die darauf folgenden 3 unterschiedlichen Antworten in einer aus 3 Mitgliedern bestehenden Gruppe haben uns kurzzeitig zum Nachdenken gebracht. Ein Urwald-Baum mit einem Stamm von ca. 10 Metern Hoehe und 2-3 Metern Durchmesser hat Chris auf die Idee gebracht, man koenne doch von oben nachschauen, wo wir seien. Palmen waren zu klein dafuer.
Ohne Scheiss, der Baum war riesig. Und Chris die kranke Sau is hochgeklettert. Auf dem Weg nach unten, nachdem er den Leuchtturm gesehen und damit unsere Marschrichtung bestimmt hat, hat aber sogar er darueber nachdenken muessen, wie er sich im Fall des Fallens von uns verabschieden wuerde. Ueber die genauen Worte wollte er im Nachhinein aber keine Auskunft geben. Alle Zeichen sprechen aber dafuer, dass er sich vor seinem Tod noch outen wollte.
Ja, das war die Insel. Zwar nicht ganz so geil wie die Insel aus "Die Insel", aber schon relativ nah dran.
Neben Zeug wie diesem vertreib ich mir die Zeit auf den Philippinen mit anderen, aehnlich coolen Sachen. Mit der Planung meines Geburtstags beispielsweise: Wir veranstalten ne Climbing Competition am 10ten und 11ten Juli in unserer Kletterhalle, mit hoffentlich 30 Teilnehmern. Danach wird gegessen und getrunken bis zum Abwinken.
Fuer den Wettkampf trainieren wir schon ganz fleissig. Letztes Wochenende waren wir wieder auf Klettertour in Tankaan, Padre Burgos. Diesmal war's wesentlich erfolgreicher und dementsprechend spannender als das letzte Mal. Das Training zahlt sich also aus ;)
Und dieses Wochenende geht's zum Felsen-Besteigen nach Tolosa.
Btw, an alle Frewilligen, die in ihren Buden auf Leyte/Samar hausen und nix zu tun haben: Ihr seid herzlich willkommen, am Wettbewerb teilzunehmen. In der Novice-Class koennt ihr fuer ne Registration-Fee von 100 Pesos coole Sachen gewinnen (unter anderem stabile Slippers und ne Auszeichnung :>), und am 11ten gibt's wie gesagt n Saufgelage. Fuer euch kosten Bier und Essen nix, wenn ihr mitklettert.
Besonders von den starken Jungs um Jesse, Chris, Theo, Benny etc. erwarte ich, dass ihr da mitmacht :)
Neben dem Klettern hab ich noch nen anderen coolen Sport fuer mich entdeckt: Kitesurfen. Ich hab mir nen 3 quadratmeter Trainings-Kite von nem Kumpel ausgeliehen und schon n paar mal (auf Land) trainiert. Alleine das Kiten ohne Surfboard macht richtig Bock. Darum laesst mich der Drang nich los, das ganze auf Wasser auszuprobieren. Und dazu werd' ich Jesse - das is n kitesurfender Freiwilliger hier - hoffentlich als Lehrer missbrauchen koennen, wenn ich wieder in Deutschland bin und ihn an der Nordsee besuche.
Und - ha, was fuer ein Uebergang fuer nen Themenwechsel - ne ganz andere Art von Surfen fasziniert mich auch. Couchsurfing. Irgendwelche Menschen hatten mal die Idee, ne Community aufzubauen, in der Reisende bei Einheimischen fuer umsonst pennen koennen, in der jeder sich Reisende mit den Einheimischen treffen kann und die Gegend von ihnen gezeigt bekommt, und so weiter. Der ganze Spass wurde dann auf www.couchsurfing.com verwirklicht. Supergeile Seite, die ich jedem empfehlen kann. Obwohl ich nur einmal Gastgeber und noch nie Reisender war (was sich in Malaysia aendern wird). Die Idee an sich is schon ziemlich genial - haette eigentlich von mir kommen muessen.
Das Gastgeben war ne ziemlich witzige Erfahrung: der Filipino, der uns auf Suluan gefolgt ist, hat mich irgendwannmal besuchen wollen. Aus dem Besuch wurde dann, weil die Freundin, bei der er gerade pennt - weil er nicht Zuhause schlafen will - ihn rausgeschmissen hat, ne Uebernachtung. Ich hatte am naechsten Morgen irgendwie den Eindruck, dass er aus der einen Uebernachtung 2 machen wollte. Und so war's dann auch. Nur, dass er am 2ten Abend ein schweizerisch-japanisches Paerchen (26 jahre alter Kerl namens Gabriel und 22 Jahre altes Maedel namens Kyoko) mitgebracht hat und dass er zusammen mit ihnen 2 Naechte bei mir verbracht hat, also sogar 3 Uebernachtungen und nicht zwei aus der einen wurden. Zusammen hatten wir jedenfalls ne lustige Zeit voller Spaghetti made by Leslie, Pancakes, Chili con Carne, Cocktails, Fratzen, vielen Fotos und noch mehr Gelaechter. Am letzten Abend kam noch n brasilianischer Couchsurfer mit chinesischen Wurzeln in unsere Lagerhalle und hat auch bei mir gepennt.
War alles in allem n sehr lustiges Wochenende.
Am Tag danach ist mir dann ne tote Katze und n toter Hund ueber den Weg gelaufen. Ich schaetze, dass die beiden kurze Zeit spaeter in filipinischen Maegen begraben wurden. War naemlich Fiest-Zeit.
Bei den Nachbarn hat irgendwie auch irgendetwas nicht mit den Hunden gestimmt. Die ganze Nacht lang hat man Gebelle und Hundegewinsel gehoert.
Und bei dem typischen Umgang mit Tieren hier liegt der Verdacht nicht fern, dass meine Nachbarn irgendetwas damit zu tun hatten.
Das mit dem Umgang mit Tieren is hier echt ne krasse Sache. Als waere das Hineinversetzen in Tiere so schwer. Ich mein, ihre Mitmenschen wuerden Filipinos nicht 2 Mal vom Tricycle fallen und langsam verbluten lassen wie das total in Panik verfallene Schwein, das sie hier zur Fiesta geschlachtet haben. Nem Menschen wuerden sie genauso wenig den Unterkiefer brechen, damit er sie nicht beisst, wenn sie ihn schon wie die Schlangen hier zur Schau stellen wollten.
Erinnert irgendwie an die guten, alten Zeiten der Sklaverei.
Die haben sich aber veraendert. Hauptsaechlich wohl, weil sich Sklaven wehren. Sonst gibt's ja nich allzuviele Unterschiede zwischen Tier und Mensch. Tiere haben zwar Probleme mit der sprachlichen Artikulation ihrer Probleme; diese braucht n Mensch aber eigentlich nicht, um zu erkennen, was dem Tier nich gefaellt.
Es is ja nicht viel schwerer sich - wenn's um Schmerzen geht - in ein Tier hineinzuversetzen, als in nen Menschen. Von uns selbst wissen wir eigentlich alle (ja Deniz, auch der Ungebildetste von uns ;P) dass Schmerzen nicht gerade das willkommenste Gefuehl sind. Unsere Reaktion darauf zeigt's ja. Tiere reagieren uns ziemlich aehnlich. Die relativ simple Schlussfolgerung schlussfolgert eigentlich jeder Mensch automatisch: Tiere moegen keinen Schmerz.
Da muss in heutigen Tierquaelern wie in den alten Sklaventreibern also n ganzer Haufen Empathie, Hineinversetzungs-Vermoegen oder Vernunftbegabtheit fehlen/gefehlt haben.
Und eigentlich koennte man doch n paar weltwaerts-Freiwillige dazu zwingen, sich um die Tierliebe der Filipinos zu kuemmern... dann haetten die Leute hier wenigstens wieder was zu tun :)
Und verbunden mit dem Thema Religion kann man schon sagen, dass Kirche und Bibel in diesem Bereich (auf den Philippinen) voellig versagen. Trotz der Ansicht "Leben nicht Eigenschaft, die Lebewesen durch naturwissenschaftliche Funktionalitaet ala Darwin entwickelt haben, sondern als etwas Erhaltenswertes, durch Gott Gewolltes, dass Menschen automatisch die Verantwortung zum guten Umgang damit aufbuerdet" gehoert Tierquaelerei in der zu 95% aus Katholiken bestehenden, philippinischen Gesellschaft meinem Eindruck nach oft einfach zum Alltag. Schade :/
Und apropos Glaube, da gibt's auch noch etwas Erzaehlenswertes:
Irgendwie hat sich die Wojtek-Hysterie bis heute nicht ganz gelegt. Ich muss den Leuten bis heute noch taeglich erzaehlen, wie's Wojtek denn so geht. Immerhin nich ganz so stressig wie am Anfang, als ich jedem noch erzaehlen musste, wie das mit dem Unfall denn genau war. Und mir anhoeren musste, wie Leid den Leuten das Ganze tut und wie gut ich die Situation doch ueberstanden haette. Oder - und Aussagen dieser Art haeufen sich in letzter Zeit - sie erzaehlen mir etwas von 'Spirits' und irgendwelchen Geistern, die vor dem Unfall gewarnt haetten und uns mit dem ganzen Ereignis nur zeigen wollten, dass sie uns nicht dahaben wollten.
Schon 20 Minuten nach dem Fall Wojteks kam die erste Aussage Richtung 'Die hiesigen Geister wollen euch vertreiben!' von 80-jaehrigen Hinterland-Filipinos mit der Bildung von Bibern. War nicht gerade die beste Situation, in der man Mitmenschen Angst vor Geistern machen kann, aber gut. Dass der Geister-Glaube hier ne richtig krasse Stellung im Denken der meistens Filipinos hat, faellt mit der Zeit immer deutlicher auf. Beispielsweise in Tangkaan:
Nachts, kurz vorm Einschlafen, auf dem Crashpad liegend, wurd' ich von nem guten Kumpel gefragt, ob ich denn an Geister glauben wuerde (dabei weiss er, dass ich Atheist bin).Ich hab verneint und erklaert, dass das Ganze fuer mich als Kopfsache gilt und ich Geister fuer etwas halte, dass individuell fuer Menschen wirklich existieren kann, sofern sie daran glauben.
Dann hat er versucht, mich davon zu ueberzeugen, dass es Geister wirklich gibt.
War ne echt komische Situation. Verbessert hab ich sie auch nich gerade, als ich gesagt hab, das die Angst vor Geistern in unserem Teil Europas eher den Freaks vorbehalten is.
Am naechsten Tag haben's alle gluecklicherweise mit Humor genommen.
So, viel Spass mit dem Wochenende! Hab gehoert, dass sich der Sommer bei euch langsam aber sich durchkaempft. Dann koennt ihr also endlich auch Waerme geniessen :) Viktor, da kannste Jessy eigentlich wieder Gassi fuehren^^
Auf der Tour sind wir auf das ganze Zeug gestossen, das ich oben beschrieben hab. Und dann haben wir uns verirrt. Theos "Wohin muessen wir eigentlich?" und die darauf folgenden 3 unterschiedlichen Antworten in einer aus 3 Mitgliedern bestehenden Gruppe haben uns kurzzeitig zum Nachdenken gebracht. Ein Urwald-Baum mit einem Stamm von ca. 10 Metern Hoehe und 2-3 Metern Durchmesser hat Chris auf die Idee gebracht, man koenne doch von oben nachschauen, wo wir seien. Palmen waren zu klein dafuer.
Ohne Scheiss, der Baum war riesig. Und Chris die kranke Sau is hochgeklettert. Auf dem Weg nach unten, nachdem er den Leuchtturm gesehen und damit unsere Marschrichtung bestimmt hat, hat aber sogar er darueber nachdenken muessen, wie er sich im Fall des Fallens von uns verabschieden wuerde. Ueber die genauen Worte wollte er im Nachhinein aber keine Auskunft geben. Alle Zeichen sprechen aber dafuer, dass er sich vor seinem Tod noch outen wollte.
Ja, das war die Insel. Zwar nicht ganz so geil wie die Insel aus "Die Insel", aber schon relativ nah dran.
Neben Zeug wie diesem vertreib ich mir die Zeit auf den Philippinen mit anderen, aehnlich coolen Sachen. Mit der Planung meines Geburtstags beispielsweise: Wir veranstalten ne Climbing Competition am 10ten und 11ten Juli in unserer Kletterhalle, mit hoffentlich 30 Teilnehmern. Danach wird gegessen und getrunken bis zum Abwinken.
Fuer den Wettkampf trainieren wir schon ganz fleissig. Letztes Wochenende waren wir wieder auf Klettertour in Tankaan, Padre Burgos. Diesmal war's wesentlich erfolgreicher und dementsprechend spannender als das letzte Mal. Das Training zahlt sich also aus ;)
Und dieses Wochenende geht's zum Felsen-Besteigen nach Tolosa.
Btw, an alle Frewilligen, die in ihren Buden auf Leyte/Samar hausen und nix zu tun haben: Ihr seid herzlich willkommen, am Wettbewerb teilzunehmen. In der Novice-Class koennt ihr fuer ne Registration-Fee von 100 Pesos coole Sachen gewinnen (unter anderem stabile Slippers und ne Auszeichnung :>), und am 11ten gibt's wie gesagt n Saufgelage. Fuer euch kosten Bier und Essen nix, wenn ihr mitklettert.
Besonders von den starken Jungs um Jesse, Chris, Theo, Benny etc. erwarte ich, dass ihr da mitmacht :)
Neben dem Klettern hab ich noch nen anderen coolen Sport fuer mich entdeckt: Kitesurfen. Ich hab mir nen 3 quadratmeter Trainings-Kite von nem Kumpel ausgeliehen und schon n paar mal (auf Land) trainiert. Alleine das Kiten ohne Surfboard macht richtig Bock. Darum laesst mich der Drang nich los, das ganze auf Wasser auszuprobieren. Und dazu werd' ich Jesse - das is n kitesurfender Freiwilliger hier - hoffentlich als Lehrer missbrauchen koennen, wenn ich wieder in Deutschland bin und ihn an der Nordsee besuche.
Und - ha, was fuer ein Uebergang fuer nen Themenwechsel - ne ganz andere Art von Surfen fasziniert mich auch. Couchsurfing. Irgendwelche Menschen hatten mal die Idee, ne Community aufzubauen, in der Reisende bei Einheimischen fuer umsonst pennen koennen, in der jeder sich Reisende mit den Einheimischen treffen kann und die Gegend von ihnen gezeigt bekommt, und so weiter. Der ganze Spass wurde dann auf www.couchsurfing.com verwirklicht. Supergeile Seite, die ich jedem empfehlen kann. Obwohl ich nur einmal Gastgeber und noch nie Reisender war (was sich in Malaysia aendern wird). Die Idee an sich is schon ziemlich genial - haette eigentlich von mir kommen muessen.
Das Gastgeben war ne ziemlich witzige Erfahrung: der Filipino, der uns auf Suluan gefolgt ist, hat mich irgendwannmal besuchen wollen. Aus dem Besuch wurde dann, weil die Freundin, bei der er gerade pennt - weil er nicht Zuhause schlafen will - ihn rausgeschmissen hat, ne Uebernachtung. Ich hatte am naechsten Morgen irgendwie den Eindruck, dass er aus der einen Uebernachtung 2 machen wollte. Und so war's dann auch. Nur, dass er am 2ten Abend ein schweizerisch-japanisches Paerchen (26 jahre alter Kerl namens Gabriel und 22 Jahre altes Maedel namens Kyoko) mitgebracht hat und dass er zusammen mit ihnen 2 Naechte bei mir verbracht hat, also sogar 3 Uebernachtungen und nicht zwei aus der einen wurden. Zusammen hatten wir jedenfalls ne lustige Zeit voller Spaghetti made by Leslie, Pancakes, Chili con Carne, Cocktails, Fratzen, vielen Fotos und noch mehr Gelaechter. Am letzten Abend kam noch n brasilianischer Couchsurfer mit chinesischen Wurzeln in unsere Lagerhalle und hat auch bei mir gepennt.
War alles in allem n sehr lustiges Wochenende.
Am Tag danach ist mir dann ne tote Katze und n toter Hund ueber den Weg gelaufen. Ich schaetze, dass die beiden kurze Zeit spaeter in filipinischen Maegen begraben wurden. War naemlich Fiest-Zeit.
Bei den Nachbarn hat irgendwie auch irgendetwas nicht mit den Hunden gestimmt. Die ganze Nacht lang hat man Gebelle und Hundegewinsel gehoert.
Und bei dem typischen Umgang mit Tieren hier liegt der Verdacht nicht fern, dass meine Nachbarn irgendetwas damit zu tun hatten.
Das mit dem Umgang mit Tieren is hier echt ne krasse Sache. Als waere das Hineinversetzen in Tiere so schwer. Ich mein, ihre Mitmenschen wuerden Filipinos nicht 2 Mal vom Tricycle fallen und langsam verbluten lassen wie das total in Panik verfallene Schwein, das sie hier zur Fiesta geschlachtet haben. Nem Menschen wuerden sie genauso wenig den Unterkiefer brechen, damit er sie nicht beisst, wenn sie ihn schon wie die Schlangen hier zur Schau stellen wollten.
Erinnert irgendwie an die guten, alten Zeiten der Sklaverei.
Die haben sich aber veraendert. Hauptsaechlich wohl, weil sich Sklaven wehren. Sonst gibt's ja nich allzuviele Unterschiede zwischen Tier und Mensch. Tiere haben zwar Probleme mit der sprachlichen Artikulation ihrer Probleme; diese braucht n Mensch aber eigentlich nicht, um zu erkennen, was dem Tier nich gefaellt.
Es is ja nicht viel schwerer sich - wenn's um Schmerzen geht - in ein Tier hineinzuversetzen, als in nen Menschen. Von uns selbst wissen wir eigentlich alle (ja Deniz, auch der Ungebildetste von uns ;P) dass Schmerzen nicht gerade das willkommenste Gefuehl sind. Unsere Reaktion darauf zeigt's ja. Tiere reagieren uns ziemlich aehnlich. Die relativ simple Schlussfolgerung schlussfolgert eigentlich jeder Mensch automatisch: Tiere moegen keinen Schmerz.
Da muss in heutigen Tierquaelern wie in den alten Sklaventreibern also n ganzer Haufen Empathie, Hineinversetzungs-Vermoegen oder Vernunftbegabtheit fehlen/gefehlt haben.
Und eigentlich koennte man doch n paar weltwaerts-Freiwillige dazu zwingen, sich um die Tierliebe der Filipinos zu kuemmern... dann haetten die Leute hier wenigstens wieder was zu tun :)
Und verbunden mit dem Thema Religion kann man schon sagen, dass Kirche und Bibel in diesem Bereich (auf den Philippinen) voellig versagen. Trotz der Ansicht "Leben nicht Eigenschaft, die Lebewesen durch naturwissenschaftliche Funktionalitaet ala Darwin entwickelt haben, sondern als etwas Erhaltenswertes, durch Gott Gewolltes, dass Menschen automatisch die Verantwortung zum guten Umgang damit aufbuerdet" gehoert Tierquaelerei in der zu 95% aus Katholiken bestehenden, philippinischen Gesellschaft meinem Eindruck nach oft einfach zum Alltag. Schade :/
Und apropos Glaube, da gibt's auch noch etwas Erzaehlenswertes:
Irgendwie hat sich die Wojtek-Hysterie bis heute nicht ganz gelegt. Ich muss den Leuten bis heute noch taeglich erzaehlen, wie's Wojtek denn so geht. Immerhin nich ganz so stressig wie am Anfang, als ich jedem noch erzaehlen musste, wie das mit dem Unfall denn genau war. Und mir anhoeren musste, wie Leid den Leuten das Ganze tut und wie gut ich die Situation doch ueberstanden haette. Oder - und Aussagen dieser Art haeufen sich in letzter Zeit - sie erzaehlen mir etwas von 'Spirits' und irgendwelchen Geistern, die vor dem Unfall gewarnt haetten und uns mit dem ganzen Ereignis nur zeigen wollten, dass sie uns nicht dahaben wollten.
Schon 20 Minuten nach dem Fall Wojteks kam die erste Aussage Richtung 'Die hiesigen Geister wollen euch vertreiben!' von 80-jaehrigen Hinterland-Filipinos mit der Bildung von Bibern. War nicht gerade die beste Situation, in der man Mitmenschen Angst vor Geistern machen kann, aber gut. Dass der Geister-Glaube hier ne richtig krasse Stellung im Denken der meistens Filipinos hat, faellt mit der Zeit immer deutlicher auf. Beispielsweise in Tangkaan:
Nachts, kurz vorm Einschlafen, auf dem Crashpad liegend, wurd' ich von nem guten Kumpel gefragt, ob ich denn an Geister glauben wuerde (dabei weiss er, dass ich Atheist bin).Ich hab verneint und erklaert, dass das Ganze fuer mich als Kopfsache gilt und ich Geister fuer etwas halte, dass individuell fuer Menschen wirklich existieren kann, sofern sie daran glauben.
Dann hat er versucht, mich davon zu ueberzeugen, dass es Geister wirklich gibt.
War ne echt komische Situation. Verbessert hab ich sie auch nich gerade, als ich gesagt hab, das die Angst vor Geistern in unserem Teil Europas eher den Freaks vorbehalten is.
Am naechsten Tag haben's alle gluecklicherweise mit Humor genommen.
So, viel Spass mit dem Wochenende! Hab gehoert, dass sich der Sommer bei euch langsam aber sich durchkaempft. Dann koennt ihr also endlich auch Waerme geniessen :) Viktor, da kannste Jessy eigentlich wieder Gassi fuehren^^