Um euch die Suche nach Details darueber 'n bisschen zu erleichtern, stelle ich im Folgenden mal ein paar zusammengestellte Infos rein:
Aus der weltwaerts-Homepage:
weltwärts – Der neue entwicklungspolitische Freiwilligendienst
Viele junge Menschen haben Interesse an einer ehrenamtlichen Arbeit in Entwicklungsländern. Die Zahl entsprechender Anfragen an das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) überstieg in der Vergangenheit bei weitem das Angebot. Das BMZ hat daher den neuen, aus öffentlichen Mitteln geförderten Freiwilligendienst „weltwärts“ ins Leben gerufen.
Die Ziele von weltwärts
„Lernen durch tatkräftiges Helfen“ ist das Motto des Freiwilligendienstes. weltwärts soll das Engagement für die Eine Welt nachhaltig fördern und versteht sich als Lerndienst, der jungen Menschen einen interkulturellen Austausch in Entwicklungsländern ermöglicht. Durch die Arbeit mit den Projektpartnern vor Ort in den Entwicklungsländern sollen die Freiwilligen unter anderem lernen, globale Abhängigkeiten und Wechselwirkungen besser zu verstehen. Den Projektpartnern soll der Einsatz im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe zugute kommen.
weltwärts soll gegenseitige Verständigung, Achtung und Toleranz fördern: Gemeinsames Arbeiten und Lernen kennt weder Rassismus noch Ausgrenzung. Der neue Freiwilligendienst wird einen wichtigen Beitrag zur entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit leisten und den Nachwuchs im entwicklungspolitischen Berufsfeld fördern.
Für wen ist weltwärts?
Mit weltwärts können junge Menschen im Alter von 18 bis 28 Jahren für 6 bis 24 Monate einen Freiwilligendienst in Entwicklungsländern leisten. Sie werden durch die Entsendeorganisationen intensiv auf ihren Einsatz vorbereitet und während der gesamten Zeit ihres Freiwillgendiestes begleitet. Die Arbeitsfelder der Freiwilligen umfassen das gesamte Themenspektrum der aktuellen Entwicklungszusammenarbeit.
Die Akteure bei weltwärts
weltwärts wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und von einer Vielzahl von zivilgesellschaftlichen Entsendeorganisation im partnerschaftlichen Dialog mit den Projektpartnern vor Ort durchgeführt.
Aus Wikipedia:
weltwärts ist der entwicklungspolitische Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. weltwärts ist ein Lerndienst, der sich an junge Menschen von 18-28 Jahren richtet. Im Unterschied zu einem Fachdienst setzt er kein Fachwissen in den Einsatzbereichen voraus.
Dauer
Die Dauer eines weltwärts-Aufenthaltes in Entwicklungsländern kann zwischen 6 und 24 Monaten variieren. Während des Projektaufenthaltes stehen das gemeinsame Arbeiten, das alltägliche Voneinanderlernen und der kulturelle Austausch im Mittelpunkt.
Voraussetzungen
Das Programm richtet sich an alle 18- bis 28-Jährigen mit Haupt- oder Realschulabschluss und abgeschlossener Berufsausbildung (oder vergleichbarer Eignung), Fachhochschulreife oder Abitur. Ferner wird Interesse an entwicklungspolitischen Themengebieten sowie anderen Kulturen und den Lebensverhältnissen in den Entwicklungsländern erwartet.
Ablauf des Projektes
Anfangs muss man sich um einen Projektplatz bewerben. Anders als bei ähnlichen Programmen bewirbt man sich jedoch bei der eingetragenen Entsenderorganisation direkt, welche dann Unterstützung von weltwärts anfordert, und nicht bei weltwärts. Unterstützung wird jedoch nur bei anerkannten Entwicklungsprojekten gewährt. Nach der erfolgreichen Bewerbung folgt die Vorbereitungsphase. Diese soll zum Teil auch selbstständig erfolgen, verpflichtend ist die Teilnahme an einem Vorbereitungsseminar mit einer Dauer von mindestens 12 Tagen. Während des Projektaufenthaltes wird man, je nachdem wo man eingesetzt ist, durch einen persönlichen Mentor oder den vorherigen Freiwilligen eingewiesen. Ebenso ist ein Zwischenseminar verpflichtend. Nachdem das Projekt abgeschlossen ist, haben die Teilnehmer die Möglichkeit, auf dem verpflichtenden Nachbearbeitungsseminar ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen und weiteres entwicklungspolitisches Vorgehen zu erörtern.
Bereiche
weltwärts ist in den folgenden Bereichen tätig:
* Bildung
* Gesundheit
* Landwirtschaft
* Wirtschaftsförderung
* Not- und Übergangshilfe
* Umweltschutz
* Wasser
* Menschenrechte
* Demokratieförderung
* Jugendbeschäftigung
* Sport
* Ernährungssicherung
Heftige Kritik gab's dann von einigen Medienvertretern, siehe hier:
1. Egotrip ins Elend
2. Wunsch nach dem gestylten Leben
Kritik an der Kritik - aber auch an weltwaerts - die teilweise ganz gut über das eigentliche weltwaerts aufklaert (auf die Kritik bezogen) gibt's hier, aus irgendeiner Seite kopiert:
Seit den letzten Jahren macht sich der Trend bemerkbar, dass immer mehr junge Menschen nach der Schule für ein Jahr ins Ausland gehen. Nicht ganz unschuldig ist dabei der neue sogenannte „entwicklungspolitische Freiwilligendienst“: „Weltwärts“.
Mit über 70 Millionen Euro jährlich sollen ab 2008 zehntausende neue Stellen geschaffen werden, die es Schulabsolventen/-innen kostenlos ermöglichen soll ein Jahr im Ausland zu arbeiten.
„Egotrips ins Elend“ und „Wunsch nach dem gestylten Leben“ schallte es aus der Presse zurück. Und das nicht zu Unrecht. Denn im Gegensatz zu ausgebildeten Entwicklungshelfern, fehlt den Freiwilligen jegliches Know-how und Erfahrung um in irgendeiner Weise der einheimischen Bevölkerung helfen zu können.
Wobei es auch fragwürdig ist, die Betreuung einer südafrikanischen Kindergruppe überhaupt als Versuch einer wie auch immer gearteten Entwicklungshilfe zu betrachten.
Jedoch geht diese Kritik größtenteils am Kern vorbei. Auch wenn „weltwärts“ „Entwicklung“ in seinem Namen stehen hat und es vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird, ist es, laut offizieller Webseite auch nicht als Entwicklungs- sondern vielmehr als „Lerndienstdienst“ (1) gedacht.
Durch „interkulturellen Austausch in Entwicklungsländern“ soll „gegenseitige Verständigung, Achtung und Toleranz“ gelernt werden.
Und das ist doch auch schon mal was. Aber wer sich jetzt über diese selbstlosen und humanitären Ziele der Bundesregierung freut, sollte sich lieber etwas zurückhalten. Denn genauso wenig wie Entwicklungshilfe besteht die Hauptintention von „weltwärts“ in dem Austausch.
„ICJA – Freiwilligenaustausch weltweit e.V.“ beklagt sich schon seit Jahren über die Verzerrung des Austausches seit der Einführung von weltwärts: Im Jahr 2008/2009 hat die Organisation 271 Freiwillige in das Ausland geschickt, jedoch konnten nur 47 junge Menschen aufgenommen werden. (2) Das lag nicht an mangelndem Willen, sondern daran, dass weltwärts nicht gegenseitigen Austausch, sondern lediglich die einseitige Entsendung von jungen Deutschen in das Ausland fördert. Das darf nicht als unglücklichen Zufall unter den Tisch gekehrt werden, sondern muss genauso wie der Zeitpunkt an dem Weltwärts anlief im gesellschaftlichen Kontext zur Kenntnis genommen und interpretiert werden.
Der seit den frühen 70er Jahren begonnene Strukturwandel von fordistischen über postfordistische Systeme bis hin zum globalen neoliberalen Kapitalismus (was wir meist als „Globalisierung“ in den Medien hören) bedingte einen starken Anstieg an inter- und supranationalen Konzernen. Sogar im Handwerk hat sich die Zahl der international exportierenden Unternehmen in den letzten 15 Jahren verdoppelt, so Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) . (3)
Der Anstieg von global agierenden Unternehmen zieht natürlich auch eine erhöhte Nachfrage nach Arbeitskräften mit internationalen Erfahrungen nach sich. “Will Deutschland Exportweltmeister bleiben, brauchen gerade kleine und mittlere Unternehmen mehr Auszubildende mit Auslandserfahrung”, (4) so Martin Wansleben Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Die Bedeutung des Exports wachse noch – auch für mittelgroße Unternehmen, so Barbara Fabian, Europa-Bildungsexpertin vom DIHK. „Da hilft es einfach zu wissen, wie die anderen ticken.“
Hauptintention von „Weltwärts“ ist also weder Entwicklungshilfe, noch der Wunsch nach einer Welt ohne Rassismus und Xenophobie, sondern dem deutschen und europäischen Arbeitsmarkt mehr Arbeitskräfte mit internationaler Erfahrung zur Verfügung zu stellen, um deren superiore Position gegenüber Schwellen und sogenannten Entwicklungsländern zu festigen.
Oder anders ausgedrückt, um die Paradoxität dieser These noch weiter herauszuarbeiten: Ein Freiwilliger von weltwärts hilft in einem Land der dritten Welt nicht, sondern trägt im Gegenteil indirekt zu seiner wirtschaftlichen Unterdrückung und Ausbeutung bei.
Damit will ich nicht raten, auf einen Weltwärts- Platz zu verzichten. Interkulturelle Erfahrung sind nämlich trotzdem wichtig für gegenseitiges Verständnis, unabhängig von den Bewehgründen der Sponsoren. Vielmehr ist es wichtig, das Weltwärts- Programm im gesellschaftlichen Kontext zu verstehen, zu reflektieren und die mit ihm einhergehende ungleiche Wirtschaftspolitik aktiv in Frage zu stellen. Dazu kann ein Freiwilligendienst auch helfen.
Wenn ihr mehr wissen wollt, googelt selbst.
'N paar gute Texte von den Freiwilligen selber findet man auch relativ schnell - 'n paar gibt's sogar direkt auf der weltwaerts-Homepage:
Erfahrungsberichte
Wenn ihr das offizielle Dokument zu weltwaerts lesen wollt - nehmt dies!
Offizielle Richtlinie
Und wenn ein Freiwilliger oder sonstwer sogar den Newsletter lesen will, der zwar nicht allzulang ist, aber den nichtmal ich gelesen hab, hier:
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