Donnerstag, 28. Januar 2010

Hey Joe, that's a punching bag!

Er hängt! Mein Sack hängt endlich! :D
Nach massig actionreichen Beratungen und Verhandlungen in der Mall is’ es am Ende ein ca. 25 Euro / 1700 Peso teurer, vllt. 20 Kilo schwerer und mit irgendwelchen schweren Matratzen beladener Stoffsack geworden, den ich nach dem Kauf im 30 Minuten entfernten Tacloban irgendwie nach Hause bringen musste. Um die Transportkosten gering zu halten, hab' ich das Teil einfach selbst aus der Innenstadt nach Hause geschleppt. Die Jeepneyfahrt hat sich nicht von anderen unterschieden, aber das Suchen nach 'ner Mitfahrgelegenheit und das Gelatsche dazwischen hat laenger gedauert und war wesentlich lustiger als sonst, weil mir jeder Filipino unbedingt lachend mitteilen musste, dass ich da 'nen Boxsack auf der Schulter trage. Danach wusst’ ich auf jeden Fall Bescheid.
Ja. Jedenfalls hängt er jetzt in einer meiner 4 Ecken an so 'ner genialen, selbst entworfenen Konstruktion. Das Ding - eine Holzstruktur aus feinstem vollgenageltem Baustellenholz aus dem seit 20 Jahren nicht mehr in Betrieb genommenem Hausbau-Trainingscenter in meiner Lagerhalle - scheint wenigstens stabil zu sein. Wahrscheinlich stabiler als alles andere, dass ich in meinem bisherigen Leben so gebaut hab’ :> Könnte an den 5 Inch Beton-Nails liegen, die sogar stabiler waren als der Hammer.

Ich hab’ erst vor kurzem schon so viele meiner Milleniumsziele erreicht, und jetzt kommt noch der Boxsack dazu. Saugut. Die anderen sind unter ganz anderen übrigens das Russischlernen (so richtig mit Schreiben und Lesen, was ich noch nie richtig konnte :D – Danke fuer die Motivation, Andi^^) und die Armutsphase aus'm letzten Post.
Aber … irgendwie schaff ich's trotzdem nur viel zu wenige von den viel zu vielen Dingen zu vollenden, die ich eigentlich in diesem Jahr noch schaffen wollte. Ich kann ja mal im naechsten Post die Liste mitposten, die ich mir in den ersten Monaten zurechtgebastelt habe und die ich gerade erweitere (die Adventure-Sachen sind fast alle neu; von ‘n paar davon hab’ ich auch erst in den letzten Tagen gehoert, weil Wojtek und Chris mir von so vielen neuen Sachen erzaehlt haben – die muessen jetzt noch mit drauf).
Trotzdem: Wenn ihr noch mehr schöne und auf den Philippinen praktikable Ideen/Hobbies oder was auch immer habt, sagt ma' bitte Bescheid! Ich bin ueblicherweise zwar überkreativ, was Ideen für den eigenen Zeitvertreib angeht, aber vielleicht fällt euch auch was Cooles ein. Besonders beliebt sind sportbezogene Ideen fuer das alltaegliche Ausueben :P

Ansonsten is' seit dem letzten Post auch ziemlich viel anderes Zeug passiert. Hauptsaechlich sind das zwar meine 2-woechige Krankheit, das Zwischenseminar und ‘ne Reise nach Guiuan, aber ja - die haben mich genug beschaeftigt.
Relativ schnell nach dem letzten Post hab' ich mich an irgendwem mit irgendwas angsteckt (alles deutet darauf hin, dass Jesse aus Artetche eine Seuche unter den Freiwilligen ausgeloest hat - aber wer weiß) Das hat ca. 40-41 Grad hohes Fieber fuer 2-3 Tage inkl. Schuettelfrost und netten Schweissausbruechen ausgeloest. Darum stinkt mein Bett jetzt - und ich hab sowas von keinen Bock, meinen Bettbezug mit 'ner Verbrennung 2ten Grades am Finger zu waschen (ich werde mich nie wieder beim Nudelkochen ablenken lassen) -.- Jedenfalls ging's dann noch 2 Wochen mit Durchfall und migraene-artigen Kopfschmerz-Anfaellen weiter. Bis auf die Verbrennung bin ich jetzt zu meinem Glueck wieder gesund.

Und seit 'ner Woche funktioniert das Denken auch wieder normal. Die tiefst-philosophischen Gedanken schießen jetzt nur noch so durch den Kopf :D Das hat das Zwischenseminar jetzt auch nochmal kraeftig verstaerkt. Dort hatte man einfach massig Menschen um sich, deren Verhalten und Einstellungen einem echt sehr viele Gedanken kommen lassen koennen. Der groesste Teil meines Weltbildes hat sich zwar schon vor etwas laengerer Zeit ziemlich grundlegend geaendert, aber hier geht die Veraenderung noch ‘n bisschen tiefer. Und ich mag die Veraenderung.

Besonders was Toleranz (ohne Bezug auf irgendwas, sondern so allgemein) und Menschsein angeht, bin ich jetzt glaub’ ich nur durch die weltwaerts-Zeit anders drauf als vorher. Sonst haette mir wahrscheinlich schon ‘n grosser Teil an Gedanken-Input und Anregung bzw. eigene Ueberlegungen gefehlt, was das betrifft.
Ja. Is’ so 'ne Mischung aus Freiwillige, Filipinos und mich selbst beobachten, die mich hier hirn-maessig veraendert.
Aber gut. Details verrate ich nur in Einzelgespraechen. Zum Ausfuehren im Blog bin ich einfach zu faul :)

Das Zwischenseminar war jedenfalls ziemlich ... naja - nutzlos, hab' ich das Gefuehl. Ich bin zwar froh, dass es stattgefunden hat, weil ich die anderen Freiwilligen treffen konnte und mir 'ne Vorstellung von und 'nen Plan fuer meine baldige Negros(is' 'ne Nachbarinsel)-Reise machen konnte - aber sonst hat's mir persoenlich bis auf den Erste-Hilfe-Kurs einfach kaum was genutzt. Es wurden einige kleine Probleme angesprochen; die meisten davon aber nicht geloest, weil die Verantwortlichen am Diskussionsabend nicht teilnehmen konnten. 'Ne Woche im besten Hotel Taclobans war fuer mich armen Schlucker trotzdem geil. Uebergeiles Bett, hammergeiles Essen - und das auf Kosten anderer :/

Und nebenbei wuerd' ich noch gern' etwas klarstellen.
In meinem Code of Conduct steht folgendes:

Vertraulichkeit:
Interne Informationen über den DED und meine Partnerorganisation als auch
persönliche Information über deren Mitarbeiter und meine "weltwärts"
Kollegen behandle ich grundsätzlich vertraulich.

Der Term „Interne Informationen“ is‘ aber sehr dehnbar; ich behandel‘ meine Meinung über das Zwischenseminar mal nicht als solche. Wenn das im DED auf Protest stößt: einfach mailen :)

So. Und weil ‘n paar Leute auch auf sowas bestehen, erzaehl ich mal von meinen Freizeit-Erlebnissen der letzten Zeit.
Das Wochenende nach dem Seminar waren Chris, Lena, Beccy, Ich - samstags auch die Olivia - an ‘nem See bei Ormoc (cooles Teil; war nur uebelst kalt – dafuer wurden wir von Filipinos zum Essen auf ‘nem schwimmenden Häuschen auf’m See eingeladen :D) und auf Digyo Island vor der Kueste Baybays. Das WE hat mich zwar um die 1700 Pesos gekostet, aber dafuer durfte ich heftigsten Sonnenbrand, schoene Erlebnisse und viel Spass mit Heim nehmen.
Auf Digyo Island hat’ ich auch das fuer mich heftigste Schock-Erlebnis auf den Philippinen. Ich war schnorcheln und wollte dabei ‘nen coolen, roten Seeigel fotografieren (den ihr übrigens auch auf den neu hochgeladenen Fotos bewundern koennt). Auf der Suche nach dem Ding hab’ ich bei ‘nem beilaeufigen Blick nach unten ‘ne Seeschlange gesehen. Das Ding is’ nach Meinung zuverlaessiger Informationsquellen sehr giftig. Und es war hoechstens einen Meter von mir entfernt :D Sie hat jedenfalls nich zugebissen, auch wenn ich hektisch weggeschwommen bin und dabei massig Wasser aufgewirbelt habe. Unser Hobbybiologe Wojtek hat mir am Montag auch versichert, dass die Seeschlangen fast nie zubeissen und ganz friedlich, sogar streichelbar sind. Gibt angeblich sogar Filipinos, die 4 lebendige Schlangen gleichzeitig zwischen den Fingern am Schwanz halten^^

Wikipedia bestätigt das Ganze:

Seeschlangengift
Seeschlangengift gilt als eines der stärksten Schlangengifte überhaupt. Die Tiere besitzen feststehende Giftzähne im Vorderteil des Maules, sie gehören entsprechend zu den so genannten „proteoglyphen“ Schlangen. Dabei sind die Zähne etwas kürzer als bei den landlebenden Giftnattern; ihre Länge reicht bei den meisten Arten jedoch aus, um menschliche Haut zu durchdringen. Ausnahmen bilden hier einige Arten, die sich vornehmlich auf die Ernährung durch Fischlaich spezialisiert haben.
Zur Verteidigung setzen die Tiere ihren Biss, außer in der Paarungszeit, nur sehr selten ein, stattdessen fliehen sie lieber. Besonders in Südostasien werden die Tiere von den Küstenfischern gern gefangen, wobei diese sie ohne größere Schutzmaßnahmen mit den Händen hinter dem Kopf greifen. Trotz ihrer Bissfaulheit kommt es besonders durch diesen sehr sorglosen Umgang der Fischer mit den Tieren nicht selten zu tödlich verlaufenden Bissen, vor allem, da in den kleinen Fischerdörfern nur selten Antiserum zur Bissbehandlung zur Verfügung steht. So sind über 90 % aller dokumentierten Seeschlangenbisse als Unfälle beim Fang der Tiere anzusehen, die meisten Bissunfälle sind von Enhydrina schistosa und Hydrophis cyanocinctus bekannt. Der Biss ist beinahe schmerzfrei und die Hautverletzung wegen der Feinheit der Zähne oft kaum zu sehen, auch Blutungen treten kaum auf. Das Gift selbst, eine farblose bis gelbliche und zähe Flüssigkeit, besitzt einen sehr hohen Anteil an Neurotoxinen, die bei den Beutetieren und potentiellen Angreifern Lähmungen hervorrufen. Dazu gehören vor allem Lähmungen der Extremitäten- und Atemmuskulatur (Dyspnoe) sowie Ausfälle von Hirnnerven. An der Bissstelle selbst kommt es zu starken Nekrosen mit Funktionseinschränkung bis zum Verlust der betroffenen Extremität. Als wichtigster Bestandteil im Gift gilt das Neurotomin, welches auch für den Tod durch Atem- oder Herzlähmung verantwortlich ist. Die Giftdrüsen enthalten 10 bis 15 Milligramm Gift; bereits drei bis zehn Milligramm wirken aber tödlich. Allerdings verläuft nur etwa ein Viertel aller Bisse kritisch, da nicht immer Gift in die Bissstelle kommt. Etwa fünf bis 35 Prozent dieser Vergifteten sterben an dem Biss. Eine Erklärung für diese doch relativ geringe Mortalität bietet das Sparsamkeitsprinzip. Es ist anzunehmen, dass die Seeschlangen ihr Gift nur in äußerst geringen Dosen abgeben, da für die Vergiftung ihrer Opfer (meist Fische) bereits kleine Mengen ausreichen.
Die ersten Anzeichen einer Nervenlähmung zeigen sich beim Menschen meist erst nach mehr als 30 Minuten, es kann allerdings auch einige Stunden dauern. Anfangs kommt es zu einem Trockenheitsgefühl im Hals und einer Zungenlähmung, meistens gemeinsam mit Übelkeit und Erbrechen. Den ersten Anzeichen folgen oft Angstattacken, Unruhe oder auch Euphorie. Nachfolgend werden die Extremitäten gefühllos, beginnend mit den Beinen. Die weitere Lähmung ist aufsteigend und setzt sich über die Bauch- und Brustmuskulatur fort, schließlich kann nur noch das Zwerchfell die Atmung leisten. Bis zu seinem Tod bleibt der Gebissene bei vollem Bewusstsein, obwohl er für einen Beobachter einen schlafenden Eindruck macht. Bei 25 % der Todesopfer tritt der Tod nach spätestens 8 Stunden nach dem Biss ein, bei 50 % innerhalb von acht bis 24 Stunden und bei den verbleibenden 25 % nach bis zu drei Tagen.
Die giftigste Seeschlange der Welt ist die Dubois’ Seeschlange (Aipysurus duboisii) (von der es kaum Bilder im Internet gibt -.-), welche außerdem hinter dem Inlandtaipan und der gewöhnlichen Braunschlange die drittgiftigste Schlange der Welt ist.


Wie auch immer. Am folgenden Montag gab’s dann ‘nen konfusen Arbeitstag, an dem nichts geklappt hat, weil die Arbeitskollegen zwar alle Zertifikate fuer’s Seminar gedruckt haben wollten, aber mir den einzigen funktionierenden Drucker nicht zur Verfuegung stellen wollten, weil sie alle hoechstbeschaeftigt waren, weil sie mit den Vorbereitungen erst einen Tag vor dem Seminar angefangen haben. Am Ende hat’s aber dank meines Genies doch geklappt, und alle waren gluecklich. Geht also auch mit dem Filipino Way of Work.

Die Seminar-Woche in Guiuan war auch ganz spannend. Viele neue Infos bekommen, viel ueber Regierungsarbeit gelernt (besonders dank dem alles-erklärenden Wojtek, der auch dabei war), viel auf der Slackline rumgehampelt, viel mit Theo und irgendwelchen verwirrten Filipinos/Filipinas rumgehangen - dafuer nur sehr wenig geschlafen. Mein Zimmernachbar stand jeden Tag um 6 auf der Matte, obwohl das Fruehstueck von 7-8 (Filipino-Time!) zugaenglich war und obwohl er wusste, dass ich jeden Abend fruehstens um 12 pennen gegangen bin, weil ich mit Theo slacken war oder Russisch gelernt‘ hab. So ‘ne Drecksau. Mich hat er dabei natuerlich immer aufgeweckt; leise duschen ging in dem Hotel naemlich nich’. Jetz’ muss ich den Schlaf wohl oder uebel waehrend der Arbeitszeit nachholen … :/

Und so nebenbei: Wer nicht weiß, was ‘ne Slackline ist, hier ‘n Stueck aus’m Wikipediaartikel (zu den Bildern mit der Slackline kamen so viele Comments, darum geb‘ ich euch hier mal ‘n paar Infos):

Slacken (Slacklinen, Slacklining) ist eine Trendsportart ähnlich dem Seiltanzen, bei der man auf einem Schlauchband oder Gurtband balanciert, das zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt ist.
Die Anforderungen des Slackens an den Sportler sind ein Zusammenspiel aus Balance, Konzentration und Koordination. Dadurch eignet es sich sehr gut als Zusatztraining für Sportarten wie Klettern, Skifahren, Kampfsport, Reiten, Voltigieren, Longboarding und andere Sportarten, die ein gutes Gleichgewichtsgefühl voraussetzen
Im Gegensatz zum Balancieren auf dem Tanzseil oder dem Hochseil, wo das Seil so straff gespannt ist, dass es sich kaum bewegt, dehnt sich eine Slackline unter der Last des Slackliners. Sie verhält sich dadurch sehr dynamisch und verlangt ein ständiges aktives Ausgleichen ihrer Eigenbewegung. Der Balancepunkt des Slackliners ist somit sehr tief. Daher ähnelt der optische Eindruck weniger dem aufrechten Hochseilläufer oder Artisten auf dem Tanzseil als vielmehr dem Schlappseilkünstler, dessen Seil sich ebenfalls ständig unter ihm bewegt und die Balance mit den Beinen ausgeglichen wird.
Obwohl die Slackliner ungern als Artisten gesehen werden, kann eine gewisse Artverwandtschaft aber nicht abgestritten werden, einzig der Szenezusammenhang schafft einen gravierenden Unterschied: Slacken kommt vom Klettersport und ist auch zum Großteil dort geblieben. Während in der Artistik das Balancieren auf dem Schlappseil meist als Grundlage oder zusätzliche Komponente für eine artistische Nummer dient, die vor Publikum vorgeführt werden soll, betreiben die Slackliner ihren Sport eher als Selbstzweck und für sich selbst. Das Versuchen von Kunststücken hat vor allem den Zweck, herauszufinden, was möglich ist; Schlappseil-typische Übungen wie Hand- und Kopfstand, Einradfahren und Jonglieren sind zwar keine verpönten Disziplinen beim Slacklinen, trotzdem begreifen sich die Slackliner als eigenständige Gruppe.
Slacken hat sich also im Grunde selbständig wiedererfunden und ist in der Grundidee eigentlich nichts Neues.

Außerdem gab’s waehrend dem Seminar immer sooo krass viel zu Essen am Buffet. Die bestellen naemlich immer fuer die ‘geplante’ Teilnehmerzahl, von der 1/3 nicht kommt. Darum haben wir jedes Mal die Chance, mehr als 3 volle Teller leckeres, philippinisches Essen zu essen. Und das nutze ich halt jedes Mal knallhart aus. Ich fuehl mich jetzt zwar 10 Kilo fetter als noch vor einer Woche, aber ja – wozu hab’ ich den Boxsack gekauft? :D

Ah, genau, eine wichtige Sache hab’ ich ganz vergessen!
DIE SCHEISS REGENZEIT IS’ ENDLICH (fast) VORBEI!
Ja … gerade scheint die Sonne endlich wieder grellgelb auf das saftige, gruene Gras, die fruchtbehangenen, bunten Baeume und die vollbeladenen, braungruenen Kokospalmen, das monoton rauschende, blaue Meer - und gleich endlich wieder auf mein Gesicht :]
Wenn man’s sich ueberlegt …die Sonne macht echt viel aus. Ich konnte’s waehrend der Regenzeit versuchen wie ich wollte – so ‘ne gute Stimmung wie jetzt konnte ich mir waehrend dem Regen und bei dunklem Himmel nicht selbst einblaeuen. Und jetzt krieg’ ich uebelst gute Laune, wenn ich nur das kurze Stueck vom Haus zum Buero durch die Sonne laufe -.-
Die monatelange Dunkelheit da oben im Norden, in der die Sonne nich’ aufgeht, waer also glaub’ ich nix fuer mich.

Kurzer Einwurf: Ich hab‘ jetzt mal nachgeguckt, wieso der Sonnenschein denn so wichtig fuer meine gute Stimmung ist. Und dabei hab‘ ich diese höchstwissenschaftliche Seite entdeckt, die mir erzählt hat:

Mit der Frühlingssonne und der stärkeren Sonneneinstrahlung werden die Lebensgeister geweckt, man wird aktiver und ausgeglichener. Im menschlichen Körper wird durch das Sonnenlicht eine ganze Reihe von Prozessen angestoßen – er befindet sich sozusagen in Aufbruchsstimmung. Verantwortlich dafür ist vor allem der Ultraviolett-Anteil im Sonnenlicht. Durch ihn bilden sich in der Haut bis zu 95 Prozent des Bedarfs an Vitamin-D3. Bei Kindern beeinflusst es das Wachstum von Knochen und Zähnen, bei Erwachsenen bildet es einen natürlichen Schutz vor Osteoporose. Dieses Vitamin hat außerdem einen erheblichen Einfluss auf das Zellwachstum im Körper, es stärkt das Immunsystem und kann Diabetes und Krebs vorbeugen.
Durch die Sonne sind die Hormone im Glück
Mit der vermehrten Sonneneinstrahlung wird im Gehirn der Botenstoff Serotonin produziert, oftmals als Glückshormon bezeichnet. Es sorgt für Antrieb, Stimmung und Impulsivität, aber auch für den Sexualtrieb. Sonnenlicht reduziert zusätzlich die Ausschüttung des Hormons Melatonin, das für die Hautpigmentierung verantwortlich ist, aber ebenso die Verdauung verlangsamt und den Kreislauf träge macht.

während so ‘ne Pessimismus-fördernde Seite mir erzählt, dass:

Grundsätzlich dürfen diese positiven Effekte aber keinesfalls überbewertet werden, sie dienen nicht einer Relativierung der weitaus schwerwiegenderen negativen Auswirkungen erhöhter UVB-Belastung.
Sonneneinstrahlung oder Bestrahlung aus Solarien können sowohl im UVA- wie auch im UVB-Bereich für akute Krankheitserscheinungen verantwortlich sein. Der bekannte Sonnenbrand wird überwiegend von UVB ausgelöst, während Sonnenallergien und andere Lichtüberempfindlichkeitsreaktionen dem UVA-Anteil zugeschrieben wird. Die sogenannte Schneeblindheit, eine akute Schädigung der Augenhornhaut, ist ebenfalls Folge einer erhöhten UVB-Bestrahlung besonders exponierter Personen wie den Skifahrern.
Im Zusammenhang mit der Verwendung von Kosmetika und Sonnenschutzmitteln kann UVB-Strahlung auch photoallergische Reaktionen auslösen.
Auch Langzeitwirkungen von UV-Strahlung hängen im wesentlichen von Dosis und Wellenlängenbereich der Strahlung sowie der persönlichen Empfindlichkeit ab. Als hauptsächliche langfristige Wirkungen treten Hautalterung, die Entwicklung von Hauttumoren, Augenkrankheiten sowie eine Schwächung des Immunsystems auf.

Aber mir egal, Eintracht: Ich glaube, dass ich irgendwann mal versuchen werde, mir irgendwo im sonnigen Sueden so ‘nen schoenen Zweitwohnsitz zu organisieren. So ‘n schoenes Plaetzchen zum Tauchen, Schnorcheln, Kajaken, Felsenklettern, und was weiß ich noch was – fuer ‘n paar Monate im Jahr muss man das als alter Sonnenmensch aber einfach machen, wette ich. Und hier gibt’s so viele Auslaender, die sich dann auch dazu aufraffen konnten und sich ‘n schoenes Leben auf den Philippinen goennen :> Unmoeglich wird’s also nicht sein. Und außerdem hab’ ich schon so viele genial Ideen fuer Dinge, die ich an meinem kleinen Haeuschen aufbauen koennte … und die Ideen sind richtig gut; ganz realistisch betrachtet. Das sind Ideen wie so’n kleiner Kletterwald, ‘n Riesentrampolin, ‘n Chillerplaetzchen auf ‘nem Felsen und sowas. Die werden mir hoffentlich auch spaeter als gut und aufbaubar erscheinen :D
Ah, und apropos Plaene: die naechsten 3 Wochenenden sind mit so geilem Zeugs ausgeplant.

1.: Schnorcheln, waehrend die Divemaster und Lehrer Exploration-Dives machen + auf ‘ne Insel gehen, an der sich (See)Schlangen haeuten und paaren – und Wojtek wurde erzaehlt, es sei Paarungszeit :D
2.: Tauchkurs Number Two (wieder bei Klausimausi; aber Chris hat irgendwie organisieren koennen, dass wir fuer 100 Peso die Nacht auf’m Tauchboot pennen koennen :D)
3.: Manila-Reise! Manila is die Hauptstadt der Philippinen. Und Philipp (Welch Wortspiel :>) organisiert anscheinend ‘ne Tour durch die aermsten Slums + Flussfahrt + Klettergarten oder whatever. Ich freu mich so uebel auf die kommenden Wochenenden.

Und Mami: ich hab schon fast aufgehoert, Naegel zu kauen; und ich hab’s nicht mal richtig mitbekommen. Vllt solltest du naechstes mal nicht gleich zu bitterem Nagellack und Handschuhen greifen, wenn du deinen Kindern irgendwas abgewoehnen willst. Das fördert meistens nur rebellisches Verhalten, oder nich‘? :P

Und an alle Leser: auf meinem Picasa-Account koennen neue Bilder bewundert werden!

Das war’s dann mal wieder. Ich hab' mein Herz ausgeschüttet und alles aufgeschrieben, was mir im Buero in den letzten Tagen durch den Kopf ging. Wenn ihr mehr haben wollt, muesst ihr entweder wieder ‘ne ganze Weile warten oder mir einfach mal persoenlich schreiben. Ciaociao!

Mittwoch, 6. Januar 2010

Armut

Heute sind's 2 Wochen. Schon seit 2 Wochen kann ich beobachten, was wirkliche Armut auf den Philippinen eigentlich bedeutet. Seit 2 Wochen hab ich naemlich kein Geld mehr :D Also - wirklich garkein Geld. 0 Pesos. Nixmehr.
Ok, gestern hab' ich 5 Pesos (fast 10 Cent!) in meiner Shorts-Tasche gefunden - damit koennte ich aber nichtmal zur Robinsons-Einkaufsmall fahren, wenn ich wollte.
Ich bin so arm, weil das Tauchen und der Tauchschein echt nicht allzu guenstig waren. Zusammen hat mich das alles ueber/knapp 400 Euro von den ca ... - 400 Euro Taschen- und Essensgeld + 200 Euro Krankgeld - also von den ca. 600 Euro, die uns vom Steuerzahler gezahlt wurden, gekostet.
Und seit Vincent auch kein Geld hat (ich habe keine Ahnung, wie er's geschafft hat, sein Geld rauszuschmeissen. Er lebt anscheinend deutlich ueber meinen Verhaeltnissen) gibt es nichtmal mehr 'nen Angammel-Partner in direkter Naehe. Und das heisst, dass ich schon seit einigen Tagen nichtmal mehr auf eigene Faust in die Stadt fahren kann, um Klettern zu gehen, mich mit irgendwelchen heissen Filipinas zu treffen ;P oder sonstwas zu machen, was kein Geld kostet. Und das einzige Essen, dass wir seit ein paar Tagen Zuhause haben, ist Reis mit Sojasosse (was eigentlich saugeil schmecken wuerde, wenn man's nicht jeden Tag essen muesste. Und noch besser wuede es werden, wenn man's mit Calamansi-Saft mixen oder mit Knoblauch anbraten wuerde, so ganz nebenbei). Ja. Saugeil auf jeden Fall.

Ich kann also seit 2 ganzen Wochen live miterleben, was echte Armut bedeutet (obwohl es haette nur eine Woche sein duerfen - weil das Geld fuer Januar bis Maerz schon am Anfang des Monates haette da sein sollen - sind's doch noch irgendwie 2 Wochen geworden). Bei vielen Freiwilligen stand ja genau das als einer der Gruende fuer die Ausreise im Vordergrund.
Da habt ihr's! Fuer mich hat sich die Reise bezueglich Armut erleben schon richtig gelohnt :>

Jop. Das war's dann auch von meiner Seite. Wuerd mich aber freuen, wenn ich auch laengere Texte aus Deutschland lesen koennte und nicht nur den ueblich "Ah, ja, uns geht's gut und alles beim Alten"- Mist lesen muesste! :)

Also, haut rein und viel Spass noch im Januar und in den Ferien. Mal hoffen, euer Studium/Geldverdienen funktioniert so gut wie bisher oder natuerlich noch viel, viel besser (56 Prozent, Fena? :D). Und ich hoffe, Viktor baut ma kraeftige Scheisse in der Schule. Sonst kriegen Mami und Papi noch richtige Langeweile, ohne Andi oder Alex am Hals^^
Demnaechst kommen auch mal 'n paar Bilder direkt in den Blog und nicht nur ins Picasa-Album (da gibt's aber seit kurzem auch so 50 neue). Viel Spass damit. Tschuees :)

Montag, 4. Januar 2010

Andi hatte Langeweile

Und das is' dabei rausgekommen

Saugeil^^
Ausserdem will er, dass ich in alte Sprachmuster zurückfalle, der Spacken.
Werd' ich aber auch machen, glaub ich ... die Texte hör'n sich nämlich scheisse an, wenn ich's mit normalem Deutsch (für die Allgemeinheit) versuche.

He will smash my skull like a clam on his tummeh otherwise!!